18 Was tun, wenn man der Strahlung ausgesetzt war? Atemschutzmasken (Schutzklasse FFP3) Im Ereignisfall werden Menschen aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnungen verlassen müssen oder erst nach Eintreffen radioaktiver Stäube oder Tröpfchen (Aerosole) zu Hause ankommen. Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP3 schützen vor Aufnahme dieser Stäube oder Tröpfchen in den Körper über die Atemwege. Für Erwachsene sind diese Masken im freien Handel erhältlich. Die Ausgabe von Masken für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren wird von den betreffenden Gebietskörperschaften geregelt. Hersteller dieser Masken wurden zudem um Prüfung gebeten, ob auch Masken für kleine Kinder hergestellt werden können. Im Rahmen einer öffentlichen Information durch z.B. Presse, Rundfunk, WDR-Fernsehen oder Internet soll in Kürze über die Möglichkeit eines Erwerbs dieser Masken informiert werden Tragen Sie keine kontaminierte Kleidung! Werden Sie durch Rundfunk oder Lautsprecherdurchsagen davon unterrichtet, dass radioaktive Stoffe über das Gebiet Ihres Aufenthaltes hinweggezogen sind und Sie möglicherweise kontaminiert wurden, empfiehlt sich Folgendes: • Bevor Sie das Haus betreten, legen Sie Oberkleidung und Schuhe, die außerhalb des Hauses getragen wurden, draußen ab. Nur so können Sie verhindern, dass daran haftende radioaktive Stoffe ins Haus gelangen. • Anschließend sollten Sie zuerst Kopf und Hände und anschließend weitere unbedeckte Körperflächen gründlich mit fließendem Wasser waschen, damit radioaktive Partikel direkt abgespült werden und sich nicht über die Körperoberfläche verteilen. • Erst danach ist eine Dusche empfehlenswert. Ernten Sie weder Obst noch Gemüse! • Obst und Gemüse dürfen Sie jetzt nicht ernten. • Versorgen Sie sich möglichst mit den im Haus vorhandenen Lebensmitteln. • Leitungswasser wird kontinuierlich überwacht und bei radioaktiver Verschmutzung nicht in das Leitungsnetz eingespeist.
19 Kaliumiodidtabletten („Jodtabletten“) Wogegen schützen Jodtabletten und wann sollen sie eingenommen werden? Bei einem Unfall kann radioaktives Jod aus einem Kernkraftwerk freigesetzt werden. Wenn radioaktives Jod vom Körper aufgenommen wird, wandert fast die gesamte Jodmenge in die Schilddrüse und wird dort mit einer biologischen Halbwertszeit von ca. 120 Tagen gespeichert. Während dieser Zeit kann das radioaktive Jod das kleine Organ Schilddrüse in hohen Dosen bestrahlen und einen entsprechenden Schaden verursachen. Selbst nach dem Zerfall des radioaktiven Jods einige Wochen nach der Aufnahme wirken Strahlenschäden weiter und können zu Krebs führen. (Quelle: www.umweltinstitut.org). ! Bitte nehmen Sie die Jodtabletten erst dann ein, wenn Sie von den Behörden hierzu ausdrücklich aufgefordert werden. Durch die rechtzeitige Einnahme von Tabletten mit nicht-radioaktivem Jod (Kaliumiodid) ist die Schilddrüse gesättigt, bevor radioaktives Jod durch Einatmen aufgenommen werden kann – dies nennt man Jodblockade. Die Jodtabletten für den Katastrophenschutz dürfen nicht mit Jodtabletten zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen verwechselt werden! Die Tabletten für den Katastrophenfall sind hoch dosiert und enthalten etwa die 1.000-fache Menge Jod. Der Schutz der Schilddrüse vor radioaktivem Jod ist ganz besonders wichtig für Kinder, insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge. Der Schutz Ihrer Gesundheit ist dann am wirksamsten, wenn die Jodtabletten zum richtigen Zeitpunkt eingenommen werden. Die Gefahr von Nebenwirkungen gibt es in der Regel nur bei: • unkontrollierter Einnahme • Personen, die gegen Jod überempfindlich sind oder an Schilddrüsenerkrankungen leiden. In Zweifelsfällen fragen Sie Ihren Hausarzt. Wichtige Informationen zur Dosierung erhalten Sie auf den folgenden Seiten.
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