Vorwort Weiterentwicklung des Notfallschutzes bedeutet mehr Sicherheit für die Menschen in der DreiländerRegion. Mit dieser Broschüre wollen wir für die Menschen in unserer Region Informationen bereitstellen, die auf den Schutz der Bevölkerung im Falle eines schweren Ereignisses im Kernkraftwerk Tihange (B) ausgerichtet sind. Nach einem Erdbeben im März 2011 kam es vor der japanischen Küste zu einem verheerenden Tsunami, der tausende Menschen in den Tod riss. Das Kernkraftwerk in Fukushima hielt dem Druck des Wassers nicht stand, und es kam zu einem schweren Reaktorunfall. Die Analyse und wissenschaftliche Auswertung dieser Reaktorkatastrophe hat zu Veränderungen der Empfehlungen der Strahlenschutzkommission (Bundesrepublik Deutschland) geführt. Insbesondere wurde die Einteilung der Zonen rund um Kernkraftwerke verändert. Demnach liegt das Gebiet der DreiländerRegion Aachen nunmehr überwiegend in der sogenannten „Außenzone“ (100 km Radius) des belgischen Kernkraftwerkes Tihange. In der „Außenzone“ haben die Katastrophenschutzbehörden im Ernstfall für eine Mitteilung an die Bevölkerung zu sorgen (beispielsweise über Radio, Fernsehen, Internet und soziale Medien). Im Falle eines Reaktorunfalls in Tihange würde beispielsweise davor gewarnt, sich im Freien aufzuhalten oder frisch geerntete Lebensmittel zu verzehren.
5 Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Versorgung der Bevölkerung mit Kaliumiodidtabletten („Jodtabletten“). Die Strahlenschutzkommission des Bundes hat nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima empfohlen, über die Außenzone hinaus das gesamte Bundesgebiet als sogenannte „Fernzone“ (über 100 km Radius) auszuweisen. In diesem Gebiet sollen alle Schwangeren und Minderjährigen einen schnellen Zugang zu Kaliumiodidtabletten („Jodtabletten“) bekommen. Belgien bereitet eine Überarbeitung des nationalen Plans für die Abwehr nuklearer Gefahren vor 1 (ähnlich der Empfehlung der Strahlenschutzkommission für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen in der BRD). Die belgischen Ministerien für Gesundheit und Inneres sind beauftragt, einen Vorschlag zur Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten („Jodtabletten“) auf belgischem Staatsgebiet zu erarbeiten. Den Menschen in unserer Region soll hiervon unabhängig die Möglichkeit eröffnet werden, Jodtabletten vorsorglich zu erhalten. Die Vorverteilung der Kaliumiodidtabletten („Jodtabletten“) an die Haushalte erfolgt in teilnehmenden Apotheken durch die Apothekerinnen und Apotheker. Die Ausgabe dieser Tabletten ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Über die zusätzlichen Verteilkonzepte im Ereignisfall werden sie zeitnah und flächendeckend informiert. Eine Evakuierung der Bevölkerung ist auf der Grundlage der bundeseinheitlichen Rahmenempfehlungen in der Außenzone (und damit auch in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie in der StädteRegion und der Stadt Aachen) nicht vorzuplanen. Im Einzelfall können die Katastrophenschutzbehörden bei einer starken Belastung einzelner Flächen örtlich begrenzte Evakuierungen vornehmen. Weitere wissenswerte Aspekte zum Katastrophenschutz wurden in dieser Broschüre zusammengefasst, die in enger Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz entstanden ist. Wir hoffen mit dieser Broschüre einen Beitrag zur Information der Bevölkerung unserer Region in der Umgebung des Kernkraftwerkes Tihange (B) zu leisten. 1 Information MIK NRW vom 13.05.2016 Städteregionsrat Helmut Etschenberg StädteRegion Aachen Oberbürgermeister Marcel Philipp Stadt Aachen Landrat Wolfgang Spelthahn Kreis Düren Landrat Günter Rosenke Kreis Euskirchen Landrat Stephan Pusch Kreis Heinsberg
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