88 Basisdaten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung in der StädteRegion Aachen Indikator 3.57_01 Auffälligkeiten des Entwicklungsstandes bei Einschulungsuntersuchungen nach Geschlecht, Nordrhein-Westfalen nach Verwaltungsbezirken, Jahr KG Definition Entwicklungsstörungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen von Kindern im Einschulungsalter. Zur Untersuchung von Kindern in der Schuleingangsphase muss daher auch die Beurteilung des Entwicklungsstandes in schulrelevanten Teilleistungsbereichen gehören. Bei den Einschulungsuntersuchungen in Nordrhein-Westfalen wird der Entwicklungsstand der Kinder in den meisten Kommunen durch das standardisierte Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen - SOPESS erfasst. Dieses Screening wurde vom Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordhein-Westfalen (heute Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen) in Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendgesundheits-diensten der Gesundheitsämter Nordrhein- Westfalens und der Universität Bremen entwickelt (1) . Das Screening ist so angelegt, dass Kinder, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit aus schulärztlicher Sicht medizinisch relevante Entwicklungsauffälligkeiten aufweisen, sicher erkannt werden können. SOPESS differenziert dabei im unteren Drittel des Leistungsbereiches besonders gut, so dass falsch negative Screeningergebnisse möglichst vermieden werden. Auf Grundlage des Screenings und der Erkenntnisse der somatischen Schuleingangsuntersuchung kann der Schularzt dann eine fachgerechte Beratung der Eltern und der Schule durchführen und ggf. die Konsultierung eines niedergelassenen Arztes oder andere Maßnahmen empfehlen bzw. einleiten. Durch SOPESS werden die Merkmalsräume Körperkoordination, Visuomotorik, Visuelles Wahrnehmen und Schlussfolgern sowie Sprachkompetenz und auditive Informationsverarbeitung erfasst. Die Köperkoordination wird durch das seitliche beidbeinige Hin- und Herspringen geprüft. Erfasst werden sowohl ganzkörperliche Bewegungsgeschwindigkeit und Koordination sowie Aspekte von Kraft und Ausdauer. Probleme der Körperkoordination sind häufig mit anderen Entwicklungsstörungen assoziiert. Für den sozial-emotionalen Status und die soziale Integration von Kindern in die Altersgruppe ist die Körperkoordination wichtig. Im Bereich der Visuomotorik werden visuelle und visuomotorische Fähigkeiten geprüft. Grundlage dieser Fähigkeiten sind eine intakte visuelle Perzeptionsfähigkeit und eine adäquate Auge-Hand- Koordination. Dies wird durch die Aufgaben Figuren ergänzen und Figuren abzeichnen geprüft. Fähigkeiten der Visuomotorik werden für das Erlernen des Schreibens benötigt. Visuelles Wahrnehmen und Schlussfolgern wird mit 15 Bildtafeln erfasst. Die mit dem visuellen Wahrnehmen und Schlussfolgern erfassten Grundfertigkeiten sind eine Voraussetzung für das Lesen von Buchstaben und Zahlen. Der Bereich Sprache wird beim SOPESS mit sprachgebundenen und sprachfreien Untertests erfasst. Die sprachgebundenen Untertests werden nur bei Kinder angewendet, deren Muttersprache Deutsch ist oder, falls die Muttersprache nicht Deutsch ist, sie über hinreichende Deutschkenntnisse verfügen. Da die Ergebnisse der sprachgebundenen Untertests deutlich mit dem Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund assoziiert sind, dient hier – aus Gründen der Vergleichbarkeit – der sprachfreie Untertest Pseudowörter nachsprechen als Indikator für die Sprachentwicklung von Einschülern. Für die Merkmalsräume von SOPESS werden im Rahmen der Dokumentation der schulärztlichen Untersuchungen objektive Screeningpunktwerte dokumentiert. Die Screeningpunktwerte werden zu Orientierungswerten mit den Ausprägungen auffällig, grenzwertig und unauffällig zusammengefasst. Diese Orientierungswerte wurden bei der Normierung von SOPESS in Feldstudien ermittelt. Als auffällig wurde der Punktwertbereich definiert, den 10% der Kinder des unteren Leistungsbereiches der Normierungsstichprobe maximal erreichten (Prozentrang
Basisdaten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung in der StädteRegion Aachen 89 Validität Die Daten werden in den dargestellten Kommunen vollständig, d.h. für alle Einschüler erhoben. Die exakte Einhaltung der Kodierregeln wird in den Kommunen durch jährliche Analysen der Untersuchervariabilität, die vom Landeszentrum erstellt werden, geprüft. Trotz dieser Maßnahmen zur Qualitätssicherung kann bei der Vielzahl der kodierenden Ärzte nicht garantiert werden, dass diese Regeln immer eingehalten werden, so dass Ungenauigkeiten möglich sind. Eine inhaltliche Validität der Screenings ist durch das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein- Westfalen in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen wissenschaftlich geprüft worden. (1) Kommentar Als Indikator dient hier die Anzahl der Einschüler mit auffälligen Orientierungswerten der einzelnen Merkmalsräume auf kommunaler Ebene. Dargestellt ist also der Anteil der Kinder, die zum Untersuchungszeitpunkt ein auffälliges Testergebnis in Bezug auf ihren Leistungsstand in den einzelnen Entwicklungsbereichen zeigten. Anhand des Indikators kann die Häufigkeit von Auffälligkeiten zwischen den unterschiedlichen Bereichen der Entwicklung von Einschülern analysiert werden. Auch ist ein kommunaler Vergleich möglich. Der Indikator verdeutlicht somit Unterschiede im Bereich der Entwicklung von Einschülern auf kommunaler und auf landesweiter Ebene. (1) Sozialpädiatrisches Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen – SOPESS. Theoretische und statistische Grundlagen zur Testkonstruktion, Normierung und Validierung. Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2009.
Basisgesundheitsbericht 2015 Aktive
2 Basisdaten zum Gesundheitszustand
4 Basisdaten zum Gesundheitszustand
6 Basisdaten zum Gesundheitszustand
8 Basisdaten zum Gesundheitszustand
10 Basisdaten zum Gesundheitszustan
12 Basisdaten zum Gesundheitszustan
14 Basisdaten zum Gesundheitszustan
16 Basisdaten zum Gesundheitszustan
18 Basisdaten zum Gesundheitszustan
20 Basisdaten zum Gesundheitszustan
22 Basisdaten zum Gesundheitszustan
24 Basisdaten zum Gesundheitszustan
26 Basisdaten zum Gesundheitszustan
28 Basisdaten zum Gesundheitszustan
30 Basisdaten zum Gesundheitszustan
32 Basisdaten zum Gesundheitszustan
34 Basisdaten zum Gesundheitszustan
36 Basisdaten zum Gesundheitszustan
138 Basisdaten zum Gesundheitszusta
140 Basisdaten zum Gesundheitszusta
142 Basisdaten zum Gesundheitszusta
144 Basisdaten zum Gesundheitszusta
146 Basisdaten zum Gesundheitszusta
148 Basisdaten zum Gesundheitszusta
150 Basisdaten zum Gesundheitszusta
152 Basisdaten zum Gesundheitszusta
154 Basisdaten zum Gesundheitszusta
156 Basisdaten zum Gesundheitszusta
158 Basisdaten zum Gesundheitszusta
160 Basisdaten zum Gesundheitszusta
162 Basisdaten zum Gesundheitszusta
164 Basisdaten zum Gesundheitszusta
166 Basisdaten zum Gesundheitszusta
168 Basisdaten zum Gesundheitszusta
170 Basisdaten zum Gesundheitszusta
172 Basisdaten zum Gesundheitszusta
174 Basisdaten zum Gesundheitszusta
176 Basisdaten zum Gesundheitszusta
Laden...
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Twitter
Youtube