Beteiligungsbericht 2021

Beteiligungsbericht Informationen über die Beteiligungen der StädteRegion Aachen zum 31.12.2021

Gutachten, Prüfungs-

Gutachten, Prüfungs- und Beratungskosten sind gegenüber dem Vorjahr erheblich erhöht. Den für diese Entwicklung maßgeblichen Positionen stehen jedoch entsprechende Umsatz- bzw. Ertragspositionen gegenüber, welche aus einer dementsprechenden Weiterbelastung bzw. Förderung resultieren. Die Aufwendungen im Bereich der Wartungsverträge für Software, EDV- und Internetkosten steigen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls erheblich an. Ursächlich hierfür sind die Umsetzungsfortschritte im Bereich verbundweit greifender Digitalisierungsprojekte, die zunehmende Aufwendungen im Bereich der IT-Kosten bewirken. Nicht zuletzt ist auch im Bereich der sonstigen Aufwendungen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Hierzu tragen u.a. ein steigender Mietaufwand für zusätzliche Büroflächen, die Wertberichtigung für eine voraussichtlich uneinbringbare Forderung, steigende Beiträge und Gebühren (inkl. Verwahrentgelte) sowie auch der – durch Fördermittel kompensierte – Mehraufwand für den Elektroantrieb neuer Dienstfahrzeuge bei. Die Finanz- und Personalverwaltung wird seit Bestehen der AVV GmbH extern über Geschäftsbesorgungsverträge erledigt und erfolgt über die E.V.A. (Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen). Insgesamt wurde das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis von rd. 186 T€ abgeschlossen. Dieses deutlich über dem Planansatz liegende Ergebnis ist zu einem wesentlichen Anteil auf eine teilweise unterplanmäßige Entwicklung im Bereich der Projekte zurückzuführen, welche für entsprechende Auswirkungen sowohl bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen einerseits als auch bei den Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen andererseits ursächlich ist. Ausblick Die Folgen der im Jahr 2022 weiterhin anhaltenden Corona-Pandemie strahlen auch über das Berichtsjahr hinaus auf den öffentlichen Personennahverkehr aus. Die im Zuge der Pandemie eingetretene Anpassung des Mobilitätsverhaltens u.a. infolge eines erhöhten Home-Office-Anteils, die für die Fahrzeuge im ÖPNV weiterhin bestehende Maskenpflicht und ein von vielen Fahrgästen angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen empfundenes Gesundheitsrisiko bewirken, dass die Auslastung der ÖPNV-Kapazitäten und mithin die Fahrgeldeinnahmen der Verkehrsunternehmen weiterhin nicht das vorpandemische Niveau von 2019 aufweisen. Durch die weiterhin von Präventionsmaßnahmen geprägte Situation ist die Geschäftstätigkeit der Verbundgesellschaft selbst in operativer Hinsicht grundsätzlich ebenfalls beeinträchtigt. Um den Geschäftsbetrieb dauerhaft zu gewährleisten und die Mitarbeiter weiterhin vor einer COVID-19-Infektion zu schützen, gelten die von der Geschäftsführung umgesetzten organisatorischen Maßnahmen, wie etwa die 152

vorrangige Tätigkeit der Mitarbeiter an Home-Office-Arbeitsplätzen oder die Durchführung von Telefonkonferenzen anstelle von Präsenzterminen, unverändert weiter. Die auf Grundlage der behördlichen Vorgaben und wissenschaftlichen Empfehlungen in den Vorjahren eingeführten Hygienemaßnahmen tragen ebenso wie die Impfbereitschaft der Mitarbeiter dazu bei, gesundheitliche Risiken für die Belegschaft effizient zu minimieren. Mit den vorgenannten Maßnahmen kann eine kontinuierliche Betriebsbereitschaft der AVV GmbH sichergestellt werden. Im Hinblick auf mögliche wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie ist die Verbundgesellschaft allenfalls mittelbar betroffen. Angesichts der in Teilen an die Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen der Verkehrsunternehmen gekoppelten Finanzierungsbeiträge aus dem Verbundbeteiligungsvertrag kann aus derzeitiger Sicht eine gewisse rückläufige Entwicklung zumindest in den kommenden Jahren nicht vollständig ausgeschlossen werden. Während die Folgen der Corona-Pandemie für die Jahre 2020 bis 2022 jeweils durch ÖPNV Rettungsschirme von Bund und Land NRW aufgefangen wurden bzw. werden, wird für den darüberhinausgehenden Zeitraum derzeit nicht von einer entsprechenden Unterstützung ausgegangen. Die Entwicklung für die Folgejahre ist somit einerseits abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie selbst und andererseits von der mit zahlreichen Maßnahmen flankierten Erholung der gesamten Branche von den Pandemiefolgen. Aufgrund der Systemrelevanz des ÖPNV wird grundsätzlich weiterhin eine wirtschaftlich weitgehend abgesicherte Position der Verkehrsunternehmen und mithin auch der Verbundgesellschaft unterstellt. Die weiteren Finanzierungssäulen der Verbundgesellschaft sind von der Corona- Pandemie im Übrigen nicht beeinträchtigt. So können etwa die Mittel nach § 11 Abs. 1ÖPNVG NRW, die für Zwecke des ÖPNV zu nutzen sind, weiterhin zur Finanzierung von Regiekosten genutzt werden. Während die Corona-Pandemie und der damit verbundene Einbruch der Fahrgastzahlen insbesondere Auswirkungen auf die Ertragslage der Verkehrsunternehmen hat, wird deren wirtschaftliche Situation seit dem Frühjahr 2022 zusätzlich durch einen erheblichen Anstieg der Treibstoffpreise infolge des Ukraine-Kriegs belastet. Diese unvorhersehbare Entwicklung auf der Aufwandsseite kann aktuell nur in begrenztem Umfang aufgefangen werden, etwa im Falle langfristiger Lieferverträge mit Preisbindung oder auch durch Fahrgeldsteigerungen im Umfang der für das Jahr 2022 beschlossenen AVV-Tarifanpassung. Letztere ist maßgeblich für die Höhe des Ausgleichsanspruchs der Verkehrsunternehmen im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms. 153

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