Beteiligungsbericht 2021

Beteiligungsbericht Informationen über die Beteiligungen der StädteRegion Aachen zum 31.12.2021

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entsprechende Spezialisten im Personalbereich im Geschäftsjahr 2021 verstärkt hat. Die ASEAG ist darüber hinaus auch selbst darum bemüht, Studierende frühzeitig für die Verkehrsbranche zu interessieren. Hierbei setzt sie insbesondere auf studentische Jobangebote und die Betreuung von Bachelor-/Masterarbeiten. Erste Rekrutierungserfolge konnten so bereits erzielt werden. Für 2022 plant die ASEAG insgesamt mit einem Personalbestand von ca. 568 Mitarbeiteräquivalenten. Dies ist gegenüber 2021 lediglich eine geringe Zunahme. Im Hinblick auf die Kostenentwicklung im Personalbereich geht die ASEAG davon aus, dass die Arbeitsmarktsituation dazu führen wird, dass Forderungen der Gewerkschaften und Betriebsräte nach dem letzten Corona-bedingt moderateren Tarifabschluss wieder zunehmen werden und so der Kostendruck wieder steigt. Dem wirkt noch entgegen, dass ausscheidende Mitarbeiter in der Regel über Besitzstandsregelungen verfügen, die dann für die neuen Mitarbeiter nicht mehr zum Tragen kommen. Dieser Effekt wird in den kommenden Jahren zunehmend geringer. Insgesamt wird von Personalkosten in Höhe von 35,2 Mio. EUR ausgegangen. Hinzu kommen die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen, die aufgrund weiter fallender Zinsen auch in 2022 das Ergebnis erheblich belasten werden. Der Tarifabschluss zwischen ver.di und dem NWO, der Arbeitgeberverband der privaten Omnibusunternehmen in NRW, hat dazu geführt, dass faktisch aus dem Tariftreueund Vergabegesetz NRW (TVgG) keine Risiken mehr für die Vergabe an private Subunternehmen bestehen. Die Reduzierung des Kostenvorteils setzt sich durch den privaten Tarif gegenüber dem kommunalen Spartentarif durch hohe Tarifabschlüsse und sich verändernde sonstige Arbeitsbedingungen bei den Subunternehmern weiter fort. Das Phänomen der stark ansteigenden Krankenstände wie bei der ASEAG ist jedoch bisher nicht zu erkennen, so dass im Hinblick auf Kosten und Betriebsstabilität der Einsatz von Subunternehmern weiterhin Vorteile mit sich bringt. Corona-bedingt kam es auch im Jahr 2021 zu einem erheblichen Rückgang der Beförderungserlöse im Vergleich zu der Zeit vor Corona (2019), die jedoch auch in 2021 durch einen ÖPNV-Rettungsschirm des Landes NRW und des Bundes vollständig aufgefangen werden. Ein solcher Rettungsschirm wird derzeitig auch für das Jahr 2022 auf politischer Ebene vorbereitet und ist Bestandteil des Koalitionsvertrags der neuen Bundesregierung. Wie im Geschäftsjahr 2021 gilt weiterhin, dass die Kundensegmente besonders stark zurückgegangen sind, in denen der Fahrgast kurzfristige Entscheidungen treffen muss bzw. kann – z.B. Einzeltickets, Wochenkarten (Spontankunden). Produkte mit einer regelmäßigeren Nutzung waren nicht so stark betroffen – Abo-Karten. Aber auch hier ist allein durch die inzwischen fast zweijährige Beeinflussung des Kaufverhaltens durch die Pandemie ein Rückgang 170

zu erkennen. Positiv stimmt zurzeit einzig, dass sich Unternehmen zunehmend mit den Thema Nachhaltigkeit und attraktiver Arbeitgeber beschäftigen. Im Angebot des Job-Ticket wird ein adäquates Instrument gesehen, beides miteinander zu verbinden. Die seitens der Finanzbehörden eingeräumten steuerlichen Vorteile fördern dies zusätzlich. Im Ergebnis konnte der Absatz im Job-Ticket-Bereich um ca. 14 % gesteigert werden. Für 2022 geht die ASEAG von Beförderungserlösen in Höhe von 56,9 Mio. EUR aus. In die Planung ist die im AVV beschlossene Preissteigerung von ca. 1,4 % zum 1. Januar 2022 und ein Corona-bedingter Mengenabschlag im Bereich der Spontankunden eingeflossen. Aufgrund der aktuellen Diskussionen, die derzeitig bezüglich der Rolle des ÖPNV in Deutschland geführt werden – insbesondere vor dem Hintergrund umweltpolitischer und sozialpolitischer Fragestellungen – geht die ASEAG von einer kurz- bis mittelfristigen Erholung der Nachfrage aus, sobald sich ein Ende der Corona-Pandemie abzeichnet. Allerdings ist davon auszugehen, dass dieser Schritt zur neuen Normalität umso länger dauert, je länger die Verunsicherung in der Bevölkerung anhält. Effekte daraus lassen sich jedoch zurzeit nicht beziffern. Dabei wird es auch zu Tarifwanderungsbewegungen von relativ teuren Gelegenheitsnutzer- Produkten zu Stammnutzer-Produkten oder direkt zum Job-Ticket kommen, sodass hiermit nicht zwangsweise Mehrerlöse verbunden sind. Andere wichtige Erlöspositionen wie Ausgleichszahlungen für die Schülerbeförderung (§ 11 a ÖPNVG- NRW) und für Schwerbehinderte (§ 228 ff. SGB IX), Zuschüsse für das Mobilitätsticket (Sozialticket) werden als konstant angesehen. Für die Entwicklung der Dieselpreise sind abgeschlossene Preise aus Dieselswaps und die zum Planungszeitpunkt erzielten Dieselbeschaffungspreise für ungesicherte Mengen in die Planung eingeflossen. Die Fahrgastanzahl ist auch 2021 im Stammgebiet Corona-bedingt gegenüber 2019 stark rückläufig. Im Vergleich zu 2020 stagniert die Fahrgastzahl in etwa. Anders als im Jahr 2020 sind die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht so einschneidend. Aufgrund der aktuellen Entwicklung des Virus wird zunehmend von einer Rückführung der Maßnahmen gesprochen. Aus diesem Grund geht die ASEAG davon aus, dass in 2022 die Erholung der Fahrgastzahlen beginnen wird, auch wenn das Niveau von 2019 noch weit entfernt bleiben wird. Wann die guten Zahlen und der stabile positive Nachfragetrend aus 2019 wieder erreicht werden, lässt sich derzeitig nicht gesichert sagen. Dies hängt neben den zurzeit günstigen politischen Rahmenbedingungen für den ÖPNV auch maßgeblich von den möglichen Langzeitwirkungen der Corona-Pandemie auf das Verbraucherverhalten ab. Die Fahrgastzahlen im Jahr 2021 sind im Wesentlichen durch ein trotz Corona-Pandemie recht stabiles Kaufverhalten im Stammkundensegment und ein in Abhängigkeit der jeweiligen Coronasituation sehr schwankendes Nachfrageverhalten der Gelegenheitskunden zu erklären. Die ASEAG kann bei den Stammkunden ein recht 171

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