„Die Region stellt eine sehr attraktive Ausgangssituation für Nachwuchs und Know-How dar“ Interview mit Dietmar und Rolf Hoven Geschäftsführer der Wilhelm Hoven Maschinenfabrik GmbH & Co. © SHoven Hydraulik GmbH & Co. Die Wilhelm Hoven Maschinenfabrik GmbH & Co. aus Stolberg (Rhld.) entwickelt und fertigt seit den Anfängen der Ölhydraulik Hydraulikkomponenten und -anlagen. Das 1929 gegründete Familienunternehmen um die beiden Geschäftsführer Dietmar und Rolf Hoven hat sich dabei auf die Realisierung maßgeschneiderter kundenspezifischer Lösungen spezialisiert. Von den Sonderanfertigungen des etablierten Systemanbieters profitieren z. B. Kunden aus den Bereichen Anlagenbau, Baumaschinen, Mobilhydraulik oder Verfahrenstechnik. Das langjährige ingenieurtechnische Know-how ermöglicht Hoven Hydraulik die Realisierung auch anspruchsvollster Kundenaufträge just in time. Über 90 Mitarbeiter planen, konstruieren und fertigen am bundesdeutschen Firmensitz ausgereifte Hydrauliklösungen für Auftraggeber aus der ganzen Welt. Dabei begleitet der umfassende Service von Hoven Hydraulik die Kunden von der Planung bis zur Inbetriebnahme und mit fachlicher Betreuung und Wartung auch darüber hinaus. Ihr Unternehmen ist schon seit der Gründung vor 85 Jahren am Standort in Stolberg ansässig. Woher kommt diese Verbundenheit mit Stolberg und was zeichnet den Standort in Ihren Augen als Wirtschaftsstandort aus? Rolf Hoven: Ausgehend vom Gründungsjahr 1929 stellte sich die Frage des Standorts noch nicht. Damals war eine klare regionale Ausrichtung auf das Kundenportfolio von weitaus größerer Bedeutung. Unser Großvater führte damals einen Instandhaltungsbetrieb für die Tuchindustrie, die hier in der Region angesiedelt war. In der darauffolgenden Zeit wandelte unser Vater das Unternehmen dann zunehmend von einem Handwerks- zu einem Industriebetrieb mit überregionaler Bedeutung um. Dietmar Hoven: In Bezug auf unseren Standort in Stolberg sind heute vor allem Themen wie Infrastruktur und Facharbeiter als reizvolle Aspekte zu nennen. Ergänzend für die Region 72
Interview mit Dietmar & Rolf Hoven lassen sich das sehr gute Engineering- Umfeld der RWTH Aachen und der FH Aachen sowie die Spin-Offs in Form von spezialisierten Ingenieurbüros aus diesem Hochschulumfeld anführen. Dies stellt auch für uns eine sehr attraktive Ausgangssituation für Nachwuchs und entsprechendes Know-How dar. Darüber hinaus zeichnet sich unser Standort auch dadurch aus, dass wir nah an einem bedeutenden Anteil unserer Kunden und Lieferanten gelegen sind. Neben den von Ihnen genannten Aspekten zeichnet auch die unmittelbare Grenzlage und Nähe zu Belgien und den Niederlanden die Lage der StädteRegion Aachen aus. Sind Sie grenzüberschreitend tätig? Dietmar Hoven: Gerade in den Niederlanden können wir eine sich ausweitende Kundenbasis aufweisen, welche sich teilweise sogar bis in den Norden zum Ijsselmeer hin erstreckt. Der niederländische Lieferantenkreis konzentriert sich in unserem Fall vor allem auf Spezialbereiche wie Verchromen oder generell verschiedenste Veredelungsverfahren. Im September 2014 war Ihr Unternehmen als Gastgeber im Rahmen des Unternehmensbesuchsprogramms „Hallo Nachbar“. Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Teilnahme an diesem Programm entschieden und anderen Unternehmern Einblick in Ihren Betrieb gewährt? Rolf Hoven: Ein wichtiger Grund war die Möglichkeit zum Austausch von Wissen zwischen allen Beteiligten. Dadurch wurde die Grundlage zur Bildung von Netzwerken und Kooperationen mit anderen Akteuren geschaffen. Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Chance zur Anbahnung neuer Geschäftskontakte im besten Fall selbstverständlich besteht. So können sich Unternehmen aus Stolberg sowie der gesamten StädteRegion Aachen kennenlernen, wodurch man die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Branchenpartnern hat und man auf diese Weise auch seine persönlichen Kontakte ausbauen kann. Dietmar Hoven: Der Netzwerkgedanke ist generell wichtig. Dabei ist vor allem der „Blick über den Tellerrand“ von großer Bedeutung. So kann es etwa interessant sein, sich über Herangehensweisen an bestimmte unternehmerische Themenfelder – wie etwa Personalentwicklung – mit Branchenpartnern auszutauschen. Wie wichtig ist Ihnen die gesamtregionale Entwicklung der StädteRegion Aachen als Wirtschaftsstandort? Rolf Hoven: Aus der Regionalentwicklung können sich Synergien für das eigene Unternehmen ergeben. Letztendlich lässt sich sagen, dass – sofern die Kommunen erfolgreich im intraregionalen Wettbewerb zusammenarbeiten – dadurch auch die regionalen Unternehmen davon profitieren können. In welchen Bereichen würden Sie sich als Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen in der StädteRegion Aachen gegenwärtig oder zukünftig noch mehr Unterstützung wünschen? Rolf Hoven: Einen Wunsch, welchen wir in diesem Zusammenhang äußern können, wäre eine verbesserte Anbindung zu themenspezifischen Ansprechpartnern auf Seiten der wirtschaftsfördernden Institutionen. Dabei geht es vor allem um eine institutionelle Unterstützung im Sinne einer Interessenvertretung, die kompetent bei Fachthemen – wie etwa der genauen Umsetzung neuer wirtschaftsrechtlicher Vorschriften – beraten kann. Dietmar Hoven: Als Orientierung könnten sogenannte Key-Accounts dienen, welche wir in unserem Unternehmen erfolgreich auf Kundenebene einsetzen. Dabei fungiert ein Ansprechpartner themenspezifisch und in Form einer ganzheitlichen Betreuung als Anlaufund Orientierungspunkt für einen bestimmten Kunden, der auf diese Weise kompetent betreut werden kann. Eine ähnliche Herangehensweise könnte man auch auf institutioneller und behördlicher Seite umsetzen, um den Unternehmen auf diese Weise gezielt Ansprechpartner zur Seite stellen zu können. Wo würden Sie sich in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen gegenwärtig oder zukünftig Unterstützung wünschen? Rolf Hoven: Die Wirtschaftsförderungen können vermitteln und die Unternehmen untereinander bekannt machen. Das ist eine langfristige Sache – ein Nehmen und Geben. Auf diese Weise kann man mit den Wirtschaftsförderungen in einen Dialog treten und gemeinsame Ziele erörtern. An erster Stelle steht aktuell die Herausforderung bzgl. der Verfügbarkeit geeigneter Fachkräfte. Das ist eines der wichtigsten Themen, das wir gemeinsam in nächster Zeit angehen müssen. Wo sehen Sie mit Blick in die Zukunft Chancen und Herausforderungen für die Gesamtentwicklung der StädteRegion Aachen als Wirtschaftsstandort? Rolf Hoven: Die StädteRegion Aachen ist ein attraktiver und zukunftsorientierter Wirtschaftsraum. Technologien und deren Weiterentwicklung sind das A und O und nur damit können wir uns am internationalen Markt behaupten. Ebenso spielt das Thema der Qualifizierung ganzheitlich eine sehr wichtige Rolle. Um den entsprechenden weltweiten Konkurrenzsituationen entgegentreten zu können, muss man auch von außerhalb unterstützend gestärkt werden. Und da kann die Wirtschaftsförderung ihre Stärken zeigen. 73
Wirtschaftsförderung rund um Aache
Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und
Interviews „Gutes Regionalmarketi
70.000 StädteRegion Aachen heiSSt
Interview mit Prof. Dr. Christiane
1. Die StädteRegion Aachen als Wir
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